PRP – Hype oder Hope?

Das Plättchenreiche Plasma (PRP) ein Eigenblutpräparat, das nach Zentrifugation erhöhte, Anteile an Thrombozyten enthält, ist heute im Rahmen der Arthrosebehandlung in aller Munde. Es wird unter Namen wie ACP Fa. Arthrex oder PRP Fa. RegenLab etc. vertrieben.

Wissenschaftlich werden Vor – und Nachteile gerade bei der Arthrosebehandlung fortwährend diskutiert. Neben der Diskussion um unterschiedliche Herstellungsverfahren ist unter anderem deshalb eine einheitliche Studienlage noch nicht gegeben. Dies führt zu unterschiedlichen Empfehlungen im Rahmen der Arthrosebehandlung und letztlich auch zur fehlenden Empfehlung in den Leitlinien.

Fakt ist:

  1. PRP kann wiederaufbauende (regenerierende) Zellen anziehen
  2. PRP führt zur Gewebeentwicklung (Gewebeproliferation)
  3. PRP fördert die Blutgefäßentwicklung (Angiogenese)
  4. PRP reguliert Entzündungsprozesse

Studie: Smith O, et al Int Wound J 2021

Hierdurch wird Arthrose positiv beeinflusst.

Forscher befürworten PRP auch deshalb, da es als sicheres kurzfristiges Verfahren bei der Arthrosebehandlung gilt.

Denn Fakt ist auch:

  1. PRP bewirkt keine allergischen Reaktionen
  2. PRP hat keine medikamentösen Nebenwirkungen

Studie: Weber AE et al, Int Orthop 2021, 45: 335-356

In einer Metaanalyse konnte gezeigt werden das PRP bei anfänglichen Arthrosen statistisch signifikant gebesserte klinische Ergebnisse (Schmerz, Funktion und Bewegung) aufweist als vergleichbare Wirkstoffe.

Studie: Cole BJ et al, AM J Sports Med 2017: 45: 339-346

Zusammenfassung:

Dem berechtigten „Hype“ um PRP in der Praxis steht aufgrund der gegenwärtigen wissenschaftlichen Datenlage die berechtigte Hoffnung gegenüber, anfängliche Arthrosestadien besser zu tolerieren und letztendlich mit PRP mehr Lebensqualität zu erhalten ohne operative Maßnahmen wie gelenkerhaltende Operationen oder Endoprothesen.