Zertifizierung eines Endoprothesenzentrum ein Muss?

Immer wieder werden wir gefragt, warum wir als Abteilung für orthopädische Chirurgie im Diakoniewerk München Maxvorstadt nicht zertifiziert ist.

Wir schließen uns hier der Meinung eines 2018 erschienen Artikels in der Z Orthop Unfall 2018: 156:574-578 an. Ziel einer Zertifizierung eines Endoprothesenzentrums ist es, die Qualität bzw. die Komplikationshäufigkeit der Endoprothesenimplantation zu verbessern. Wiegt man allerdings den Aufwand für Abteilungen mit einem festen Stamm an erfahrenen Operateuren gegen den Aufwand und die Kosten einer solchen Zertifizierung auf so wird die Qualität der Implantation hierdurch nicht beeinflusst.

Die Autoren um A. Schuh kommen zu dem Schluss das „zum jetzigen Zeitpunkt der personelle und finanzielle Aufwand in Hinblick auf die erzielte Steigerung der Prozessqualität und kaum messbarer Steigerung der Ergebnisqualität aus unserer Sicht noch zu hoch“ ist.

Als Operateur, der sich seit vielen Jahren mit der Endoprothetik von Hüfte und Kniegelenk beschäftigt und selbst Leiter des ersten belegärztlichen Endoprothesenzentrums Deutschlands war, sehe deshalb keinen Vorteil in einer Zertifizierung zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Ich verwende deshalb meine Energie mehr auf Maßnahmen, die unseren Patienten, also Ihnen, direkten Nutzen bietet wie z.B. unser enhanced recovery Programm.