Hüftendoprothese nach Wirbelsäulenversteifung
IST EINE HÜFTENDOPROTHESE NACH WIRBELSÄULENVERSTEIFUNG MÖGLICH, OHNE DABEI ZU EINER LUXATION ZU FÜHREN?
Immer wieder stellt sich uns die Situation, dass bei einer anstehenden Versorgung einer Arthrose des Hüftgelenks nach oder vor einer Versteifung der Lendenwirbelsäule die Prothesenimplantation kritisch hinterfragt wird, weil es zu Luxationen des implantierten künstlichen Hüftgelenks kommen kann.
Dies liegt an der veränderten Bewegung des Wirbelsäulenbeckenübergangs bei betroffenen Patienten. In einem sehr interessanten Artikel von Anderson P.M. et al in der Z Orthop Unfall 2020; 158:333-341 ist dieser Zusammenhang sehr schön herausgearbeitet und sind die Probleme gut aufzeigt worden.
Wir ändern an der Zielzone der angestrebten Pfanne nichts, wechseln aber bewusst auf ein tripolares Pfannensystem auch bei der Erstversorgung, um Luxationen zu vermeiden. Die Standzeiten eines solchen Pfannensystems sind sehr gut und auch der Aktionsradius der Hüfte, die mit einem solchen Pfannensystem versorgt wurde, ist vergleichbar zu herkömmlichen Pfannensystemen.